Jonglagearten

Jonglage ist als Bewegungskunst Teil der Artistik. Jonglieren kann man klassisch mit Bällen, Keulen oder Ringen. Der erste Schritt ist die sogenannte drei-Ball-Kaskade. Hierbei wird mit drei Bällen (oder Keulen) jongliert wobei zu jedem Zeitpunkt mindestens einer der Bälle in der Luft ist. Das hat vielleicht jeder schon mal gesehen und ist auch mit etwas Übung einfach zu lernen. Um sich das System zu Beginn deutlich zu machen, kann man es auch mit drei Tüchern ausprobieren. Diese haben den Vorteil, dass sie länger in der Luft bleiben. Schwieriger wird es dann bei Erhöhung der Anzahl der zu jonglierenden Gegenstände. Das können vier, fünf, sechs oder mehr sein. Momentane Weltrekorde liegen bei dreizehn Bällen für kurze Zeit. Doch man muss nicht immer alleine jonglieren: beim sogenannten passen können sich zwei oder mehr Spieler die Bälle untereinander  zuwerfen und so hintereinander, nebeneinander oder sich gegenüber stehen. Natürlich kann man sich auch alle anderen beliebigen Gegenstände schnappen und damit jonglieren. Fortgeschrittene benutzen dazu ab und an Pfannen, Eier, Messer, Fackeln, Bowlingkugeln,  Zigarrenkisten, Kettensägen oder was man sonst so in die Hände bekommt.

4 Ball Jonglage von Holger vorm Big Ben in London

Poi spielen (als ’spinning‘ Teil der Jonglage) ist die Kunst, zwei kleine Gewichte bzw. Gegenstände (z.B. Tennisbälle, mit Reis gefüllte Socken o.ä.), die an einer Schnur oder Kette befestigt sind, in kreisähnlichen Bahnen um den Körper herum zu schwingen. Dabei ist es Ziel, die Flugbahnen beider Poi möglichst kunstvoll und abwechslungsreich darzustellen. Fachbegriffe für bestimmte Figuren wären hier die Weave, Windmill, Butterfly oder Flower. Gut aussehen tut es besonders dann, wenn an den Poi-Enden bunte Tuchschweife befestigt sind. Als Variationen hierzu gibt es extra LED Poi, bei denen die Poi-Enden (den ‚heads‘) in verschiedenen Farben und Modi leuchten oder  auch Feuerpoi, die zur pyrotechnischen Artistik gehören. Das Poi-Ende ist dann meist mit Kevlargewebe umwickelt, wird in Lampenöl getaucht und kann dann angezündet werden.

Poi Swinging von Simon im LaPaDu

Ein Devilstick ist ein ca. 40-60cm langer Holzstab, der in der Mitte konisch dünner wird. Mit Hilfe zweier dünner Handstäbe (den ‚sticks‘) wird der Devilstick durch die Luft gedreht, geworfen und gefangen. Häufig ist der Devilstick mit glänzender Folie oder Textilband beklebt. Bei „Anfängersticks“ ist es stattdessen meist eine rauere Oberfläche, auf der die Sticks besser haften.
Eine bekannte Variante ist der Flowerstick, im Gegensatz zum Devilstick ist er gleichbleibend dick und hat durch einen Silikonüberzug mehr Grip. Dadurch wird verhindert dass er sich unkontrolliert um die eigene Achse dreht und eine Vielzahl weiterer Tricks eröffnet. Auch hier gilt: bunt, mit Fransen oder Feuer an den Enden, fast alles ist möglich. Erfahrene Spieler schaffen es auch, mit zwei Sticks auf den zwei Handstäben gleichzeitig zu spielen oder natürlich auch zu passen.

Spiel mit einem Flowerstick von Holger beim Training

Diabolo hat man vielleicht schon mal in der Schulpause gespielt. Bestehend aus Kunststoff, Holz oder Gummi (selten aus Metall oder Glas) wird das Diabolo auf einem zwischen zwei Handstöcken gespannten Seil gespielt. Man kann es unter anderem werfen und fangen, um die Handstöcke schwingen oder auch mehrere Diabolos auf einem Seil spielen lassen. Auch hier gibt es Variationen mit LEDs oder Feuer.

2 Diabolos von Peter auf der ersten RheinErftJuggling Convention

Bei der Kontaktjonglage kann man mit Kugeln oder großen Stäben arbeiten, bei denen jederzeit Körperkontakt besteht. Die Gegenstände werden also nicht geworfen sondern am und um den Körper herum ‚jongliert‘ „Kontaktjonglage ist halb Tanz, halb Jonglieren, halb Pantomime, halb Magie…“ (Kae Verens). Eine oder mehrere Kugeln kann man von den Händen die Arme herauf und über den Rücken wandern lassen. Eine häufig verwandte Technik ist außerdem die Isolation. Hierbei bewegt sich der Kontaktjongleur so um eine einfarbige oder durchsichtige Kugel, dass es wirkt, als würde die Kugel an einer Stelle im Raum schweben.
Mit einem „contact staff“, der meist 1m bis 1,70m beträgt und an beiden Enden beschwert ist, kann man ähnliche Tricks vollführen. Auch er gleitet um den Körper herum oder wird mit einer Hand gewirbelt. Später kann man auch einen zweiten staff hinzu nehmen.

Contactjuggling von Bene beim Training

Andere Jonglagearten
Neben all diesen Jonglagearten bietet unser Verein auch Freiraum für Slacklines, Akrobatik, Einrad fahren, Zigarrenkisten, Vertikaltuch, JOJO`s, Astrojax, Hutmanipulation, Waveboards und andere Bewegungskünste, eurer Kreativität sind (fast) keine Grenzen gesetzt.

Just 4 Fun. Man kann mit Keulen halt nicht nur jonglieren.